08.07.1998 Noch 70 Kilometer bis Dawson. Wir genießen unseren letzten Tag auf dem Wasser. Vorbei an diversen bewohnten Creeks nähern wir uns der Zivilisation.
Schon aus der Ferne ist der »Moosehide Slide« zu sehen. Dies ist eine riesige von einem Erdrutsch verursachte Furche die direkt hinter Dawson City aufragt. Nach der letzten Flußbiegung sehen wir endlich auch die Stadt. Wir orientieren uns an der linken Flußseite, da hier der Camping Platz liegt. Wir müssen aufpassen, da die Strömung relativ schnell ist. Wir finden die richtige Anlegestelle und nisten uns auf dem Camping-Platz von Dieter, der Deutschland den Rücken gekehrt hat, ein. Am Abend bringt uns die Fähre über den Yukon an unser Ziel: Dawson, die Goldgräberstadt des »Gold Rush« von 1898.
09.07- 12.07.1998 Wir ziehen in ein bereits gebuchtes »Bed & Breakfast« um. Wir wußten nicht wer noch in diesem rosafarbenen Haus wohnt oder wieviele Leute hier eigentlich ein und ausgingen. Aber sonst war das »Bonanza Bed & Breakfast« ein Balsam für unsere ausgelaugten Körper. Schere und Einwegrasierer sorgten für ein seriöseres Aussehen. Die Erkundung von Dawson ist schnell erledigt: Spielhölle, Gift-Shops, Kneipen und Bonanza Creek sind innerhalb von zwei Tagen ohne Probleme erledigt. Da der Bus nach Whitehorse nur dreimal die Woche fährt mußten wir noch einen zusätzliche Tag bleiben, so daß wir alle Geschäfte mehrmals von innen sahen.
13.07.1998 Mit einer halsbrecherischen Rückfahrt mit dem Bus nach Whitehorse hat uns die Zivilisation wieder voll im Griff. Für den Busfahrer gab es keine Verkehrsregeln. Er schaffte es eine Stunde auf den Fahrplan aufzuholen. Auf der Rückfahrt sahen wir auch ein in den letzten Tagen durch Waldbrand verwüstetes Gebiet. An vielen Stellen rauchte es noch und auch sonst verbreitete die pechschwarze Landschaft eine apokalyptische Stimmung.
Alan und seine Frau beherbergten uns wieder mit familiärer Herzlichkeit und allem Komfort bis zum Abflug am nächsten Tag nach Frankfurt.
Wir kommen heim und nehmen etwas mit, das man nicht mit Worten beschreiben kann. Es ist jedoch da und wird uns immer begleiten.