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30.06.1998 Es nervt. Aufstehen, Frühstück machen, Kanu beladen. Die Squirrels und die Moskitos haben uns wie jede (sogenannte) Nacht (es wird ja nicht dunkel) des Schlafes beraubt. Die Eichhörnchen finden es jedesmal toll um unser Zelt herum die wildesten Tänze aufzuführen und ihren ohrenbetäubenden Ruf direkt neben uns loszuschmettern. Aus Rache beschließen wir bei nächster Gelegenheit eins zu essen.

Wir erreichen »Hootalinqua«, hier mündet der Teslin in den Yukon. Eine Zeitlang begleitet uns das dunkle Wasser des Teslin und spaltet den türkisfarbenen Yukon in zwei Hälften. Wir legen auf der linken Flußseite an und rasten an einem alten Flußdampferstop.

Hootalinqua

Nachdem wir uns gestärkt haben setzten wir die Fahrt fort. Schon nach wenigen hundert Metern legen wir auf »Shipyard Island« an. Hier besichtigen wir die Überreste des Schaufelraddampfers »Norcom«. Der Dampfer wurde 1931 auf die Insel gezogen. Der Verfall ist schon stark fortgeschritten. In einigen Jahren wird er, sofern keine Gegenmaßnahmen unternommen werden, in sich zusammenfallen.

Norcom

Am Abend im Camp trinken wir feierlich unsere letzte Cola. Bis Carmacks müssen wir ab jetzt mit Wasser und Brause-Vitamintabletten vorlieb nehmen.

01.07.1998 Morgens regnet es leicht. Bei diesem Wetter verspüren wir keine Lust auf körperliche Betätigung. Angesichts der vor uns liegenden Strecke gibt es aber keine Gelegenheit einen Tag Pause einzulegen. Das Aufstehen wird aber schon kurze Zeit später belohnt. Nur ca. 100 Meter von unserem Lagerplatz entfernt schwimmt eine Elchkuh mit ihrem Jungen durch den Fluß. Nach diesem Anblick sind wir wieder besserer Laune und beladen das Kanu. Wir setzten unsere Reise fort. Schon kurze Zeit später sehen wir die Elche wieder. Nur wenige Meter von uns entfernt stehen sie durchnäßt am Ufer. Ich glaube schon an das ultimative Elchfoto. Näher kann man sich diesen Tieren kaum nähern. Aber beim Blick durch den Sucher endet der Traum. Wegen des schlechten Wetters ist die Belichtungszeit zu lang. Das reicht nur zu einem verwackelten Elchfoto. In der Hoffnung auf weitere Tierbilder im Laufe der Reise verpacke ich die Kamera wieder im wasserdichten Beutel.

Big Salmon Village und die Mündung des Big Salmon lassen wir rechts liegen. Langsam bessert sich das Wetter. Plötzlich hören wir Kinderlachen. Anfangs ist nicht zu orten von woher die Stimmen kommen. Dann aber sehen wir die Ursache. Weit vor uns schlingern zwei große Schlauchboote vollbepackt mit Menschen auf dem Yukon. Die Stimmung scheint hervorragend zu sein. Beim Vorbeifahren tauschen wir freundliche Grüße aus.

Einige Kilometer weiter passieren wir eine riesige weiße Sandbank mit Namen »Dutch Bluff«. Direkt dahinter rasten wir bei »Cry's Dredge« einer alten aus Traktoren und anderen Schrotteilen gebaute Goldwaschanlage. Kurz später legen auch die beiden Schlauchboote an. Sie werden von einer Großfamilie aus Alaska gesteuert. Drei Generationen inklusive Hund verbringen laut Aussage der Großmutter ihren Urlaub im »Süden«.

Cry's Dredge

Inzwischen haben wir auch die Auswahl der Camps im Griff. Heute macht sich auch die Angel bezahlt. Der Verlust wichtiger Blinker beschert uns nur den Fang eines mittleren Hechtes. Der allerdings wandert innerhalb von Minuten von der Pfanne in unsere Mägen.

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