Der Weg verläuft überwiegend entlang des Taiya-River, was allerdings nicht bedeutet daß es ebenerdig ist. Vielmehr ist es ein ständiges auf und ab. Teilweise ist der Weg vor lauter Morast kaum zu erkennen. Hier haben Biber ganze Arbeit geleistet.
Unterwegs wurden wir von einigen Wanderern in Badelatschen überholt. Diese waren anscheinend etwas zu tief im Morast eingesunken. Uns blieb dieses Schicksal zum Glück erspart. Nach ca. 5 Stunden Wanderung erreichten wir das erste Etappenziel »Canyon-City«. Dies besteht aus einem Zeltplatz mit Toilette und einer Blockhütte. An der Tür der Hütte hing eine Nachricht von Rangerin Nancy ,die uns sowie die anderen Wanderer etwas beunruhigte. Die Nachricht lautete:« I personaly shot a bear in this Cabin ....«. Jetzt wußten wir, daß wir alle Sicherheitsmaßnahmen befolgen würden.
Nach dem Essen deponierten wir unseren Lebensmittelsack hängend
am Bear-Pole. Dies ist ein ca. 4 Meter hohes Gestell über den ein
Seil geworfen wird, an dem der Lebensmittelsack hochgezogen wird. So ist
er außerhalb der Reichweite von Bären. Obwohl es Nachts nicht
dunkel wurde, der Fluß laut rauschte und wir großen Respekt
vor Bären hatten, konnten wir wegen der Erschöpfung gut schlafen.
Nach der Sightseeing-Tour ging es wieder auf und ab zum Pleasant-Camp. Entschädigt wurde die Anstrengung durch wunderschöne Aussichten auf die umliegenden Gipfel und Gletscher. Unterwegs wurden wir von fast allen, die mit uns in Canyon-City nächtigten überholt. Dies war nicht besonders ermutigend. Zudem setzten uns zeitweise die Moskitos zu. Dank der chemischen Keule konnten wie diese einigermaßen in Schach halten.
Nach anstrengenden Kilometern erreichten wir das Pleasant-Camp. Von hier aus sollte es nur noch 1 Kilometer bis zu unserem Tagesziel sein. Dieser Kilometer kam uns allerdings wesentlich länger vor.
Als wir endlich das Sheap-Camp erreichten waren wir mit unseren Kräften am Ende.Das Sheap-Camp ist das letzte Camp vor der Passüberquerung. Nach und nach kamen immer mehr Wanderer an, die direkt vom Trailhead bis zum Sheap-Camp liefen.
Nachdem wir das Zelt aufgebaut hatten verputzten wir hungrig zwei Mahlzeiten pro Person. Anschließend wuschen wir uns im eiskalten Taiya-River. Daraufhin wurden wir aufgrund unserer sauberen Erscheinung gefragt wo die Dusche sei. Am Abend besuchten wir eine Info-Veranstaltung die von Rangerin Nancy (die Bärentöterin) geleitet wurde. Sie zeigt alte Fotos und erläutert die Hintergründe. Zudem gibt sie Tips zur Passüberquerung. Z.B. wegen zunehmender Lawinengefahr im Laufe des Tages soll man spätestens um 6:00 starten. Zum Anschluß verkündet sie noch dir Wetterprognose: 70% Regenwahrscheinlichkeit!
Da wir bisher wegen unseres Übergepäcks nur relativ langsam
voran kamen, beschlossen wir schon um 4:30 Uhr aufzustehen.