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Chilkoot-Trail

19.06.1999 Zur frühen Morgenstunde nahmen wir ein letztes Frühstück in der Zivilisation im Sweet-Tooth-Cafe zu uns. Um 8:00 Uhr holte uns das Taxi am Hotel ab. Am Trailhead angekommen machten wir zuerst ein obligatorisches Erinnerungsfoto bevor wir die erste Etappe in Angriff nahmen.
 
 
 

1.Etappe: Trailhead - Canyon City

19.06.1998 Schon nach wenigen Metern wußten wir das es eine anstrengende Tour wird. Unsere Rucksäcke waren viel zu schwer. Wegen der anschließenden Kanutour hatten wir zuviel mitgenommen. Leider wußten wir bei der Planung nicht, daß man in den Hotels Gepäck deponieren kann. Da wir für unsere Aufenthalte in Whitehorse unterschiedliche Unterkünfte gebucht hatten mußten wir alles über den Chilkoot-Pass schleppen.

Der Weg verläuft überwiegend entlang des Taiya-River, was allerdings nicht bedeutet daß es ebenerdig ist. Vielmehr ist es ein ständiges auf und ab. Teilweise ist der Weg vor lauter Morast kaum zu erkennen. Hier haben Biber ganze Arbeit geleistet.

Bild: Chilkoot Trail (matschige

Unterwegs wurden wir von einigen Wanderern in Badelatschen überholt. Diese waren anscheinend etwas zu tief im Morast eingesunken. Uns blieb dieses Schicksal zum Glück erspart. Nach ca. 5 Stunden Wanderung erreichten wir das erste Etappenziel »Canyon-City«. Dies besteht aus einem Zeltplatz mit Toilette und einer Blockhütte. An der Tür der Hütte hing eine Nachricht von Rangerin Nancy ,die uns sowie die anderen Wanderer etwas beunruhigte. Die Nachricht lautete:« I personaly shot a bear in this Cabin ....«. Jetzt wußten wir, daß wir alle Sicherheitsmaßnahmen befolgen würden.

Nach dem Essen deponierten wir unseren Lebensmittelsack hängend am Bear-Pole. Dies ist ein ca. 4 Meter hohes Gestell über den ein Seil geworfen wird, an dem der Lebensmittelsack hochgezogen wird. So ist er außerhalb der Reichweite von Bären. Obwohl es Nachts nicht dunkel wurde, der Fluß laut rauschte und wir großen Respekt vor Bären hatten, konnten wir wegen der Erschöpfung gut schlafen.
 
 
 

2.Etappe: Canyon-City - Sheap-Camp

20.06.1998 Bevor wir den Weg auf dem Chilkoot-Trail fortsetzten, besichtigten wir Canyon-City, bzw. was noch davon übrig ist. Zu sehen gibt es nicht sehr viel. Das Bedeutendste ist ein alter Dampfkessel. Er diente zu Zeiten des Gold-Rush zum Betrieb einer Seilbahn. Weiterhin sind noch ein paar Reste von Häusern sowie etwas historischer Müll zu bewundern.

Bild: Canyon-City (Dampfkessel)

Nach der Sightseeing-Tour ging es wieder auf und ab zum Pleasant-Camp. Entschädigt wurde die Anstrengung durch wunderschöne Aussichten auf die umliegenden Gipfel und Gletscher. Unterwegs wurden wir von fast allen, die mit uns in Canyon-City nächtigten überholt. Dies war nicht besonders ermutigend. Zudem setzten uns zeitweise die Moskitos zu. Dank der chemischen Keule konnten wie diese einigermaßen in Schach halten.

Nach anstrengenden Kilometern erreichten wir das Pleasant-Camp. Von hier aus sollte es nur noch 1 Kilometer bis zu unserem Tagesziel sein. Dieser Kilometer kam uns allerdings wesentlich länger vor.

Bild: Pleasant-Camp

Als wir endlich das Sheap-Camp erreichten waren wir mit unseren Kräften am Ende.Das Sheap-Camp ist das letzte Camp vor der Passüberquerung. Nach und nach kamen immer mehr Wanderer an, die direkt vom Trailhead bis zum Sheap-Camp liefen.

Nachdem wir das Zelt aufgebaut hatten verputzten wir hungrig zwei Mahlzeiten pro Person. Anschließend wuschen wir uns im eiskalten Taiya-River. Daraufhin wurden wir aufgrund unserer sauberen Erscheinung gefragt wo die Dusche sei. Am Abend besuchten wir eine Info-Veranstaltung die von Rangerin Nancy (die Bärentöterin) geleitet wurde. Sie zeigt alte Fotos und erläutert die Hintergründe. Zudem gibt sie Tips zur Passüberquerung. Z.B. wegen zunehmender Lawinengefahr im Laufe des Tages soll man spätestens um 6:00 starten. Zum Anschluß verkündet sie noch dir Wetterprognose: 70% Regenwahrscheinlichkeit!

Da wir bisher wegen unseres Übergepäcks nur relativ langsam voran kamen, beschlossen wir schon um 4:30 Uhr aufzustehen.
 
 

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