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04.07.1998 Die Steuerung des Kanus gelingt uns immer besser. Der Steuerschlag (von Michael gelernt) manövriert unser schwimmendes Zuhause immer besser über den Fluß. Sonst wären wir sicherlich nicht heil durch die »Five Finger Rapids« gekommen. Lautes Tosen kündet die Wassermassen an, die durch die vier Felsen im Yukon gepresst werden. Mit voller Fahrt direkt in den Kanal rechts außen hinein, ziehen uns die Wassermassen unter johlendem Geschrei durch die Öffnung, um uns wie einen Korken auf der anderen Seite wieder auszuspucken. Ha! Wir sind Helden. Neun Kilometer weiter hört man die »Rink Rapids« rauschen. Der Fluß scheint auf ganzer Breite zu tosen. Aber auf der rechten Seite findet sich ein relativ gut zu befahrender Kanal. Damit haben wir die zwei anspruchsvollsten Stellen des Yukon gemeistert. Was soll uns jetzt noch widerfahren?

Five Finger Rapids

Das Unglück kommt dafür tausende Kilometer entfernt. Kurz nach High Noon erreichen wir die Ruinen von »Yukon Crossing«. Nach dem Anlegen packe ich in windeseile meinen Weltempfänger aus. Schnell ist die Antenne gespannt und die Deutsche Welle eingestellt. Aber die ersten Worte des Reporters verkünden zu unserem Entsetzen eine Rote Karte für Christian Wörns. Kurz später schießt Kroatien bei der Fußball Weltmeisterschaft in Frankreich das 1:0 gegen Deutschland. Uns vergeht die Lust am Fußball. Wir packen zusammen und paddeln weiter.

Yukon Crossing

Gegen Abend bekommen wir die Auswirkungen eines Waldbrandes zu spüren. Frischer Brandgeruch liegt inder Luft, zudem wird es sehr dunstig. Wir hoffen, daß der Waldbrand möglichst weit entfernt ist.

RauchReste eines Waldbrandes









05.07.1998 Am Morgen ist die Luft wieder kristallklar. Bei gewohnt gutem Wetter bewältigen wir »Hell's Gate«. Dies ist eine Ansammlung von unzähligen kleinen Inseln, Seitenarmen und Sandbänken. Wir halten uns an den Flußführer und finden den richtigen Weg. Auch nach »Hell's Gate« bis zur Mündung des Pelly-River gibt es noch viele kleine Inseln und ebenso viele Seitenarme. Unmittelbar nach der Mündung des Pelly-River legen wir schwungvoll am linken Ufer an um »Fort Selkirk« zu besichtigen. Der Fluß fließt hier sehr schnell, so daß wir uns schon frühzeitig am linken Ufer orientierten. Wer hier, wie in unzähligen Western zu sehen, Palisadenwälle erwartet liegt falsch. »Fort Selkirk« ist ein ehemaliger Handelsposten und besteht aus vielen verteilt stehenden, zum Teil restaurierten Holzhäusern. Die relativ vielen Besucher die man hier antrifft werden zum größten Teil mit Motorbooten von »Minto Ressort« zum Fort gebracht.

Fort Selkirk

Nach der Besichtigungstour setzen wir unsere Reise fort. Schon nach wenigen Minuten sind wir wieder allein auf dem Fluß. Die Motorbootgeräusche verstummen langsam, so daß auch wieder die gewohnte Ruhe aufkommt. Wir finden ein gutes Camp und versuchen wieder einmal erfolglos einen Fisch aus dem Wasser zu ziehen. Vielleicht sind wir auch nur etwas zu ungeduldig. Verhungern müssen wir angesichts unserer Vorräte allerdings nicht.

Lila Bergkuppe

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